Die Tanzzentrale der Region Nürnberg e.V., der Tanztendenz München e.V. und das Schwindelfrei Festival Mannheim haben sich zusammengeschlossen, um den zeitgenössischen Tanz aus Süddeutschland zu fördern und zu vertreten. Die beiden Institutionen aus Bayern haben bereits seit mehreren Jahren immer wieder zusammengearbeitet und 2022 ihre beiden Jubiläumsfeste genutzt, um den Residenzaustausch zu organisieren. Für ein übergreifendes, süddeutsches Austauschprojekt ist dieses Jahr der Partner aus Mannheim zu dem Bündnis „sehen und gesehen werden“ hinzugestoßen. Tanzkünstler*innen aus den beteiligten Städten konnten sich auf eine Residenz in den jeweilig anderen Städten bewerben. Aus insgesamt 28 Bewerbungen wurden die Residenzen vergeben an: Miriam Markl (Mannheim) in München, Maria Neustadt (München) in Nürnberg und Stephan Herwig (München) in Mannheim. Die Residenzen finden Anfang Juli, Anfang September und Anfang Dezember 2023 statt.

Maria Neustadt zu Gast in der Tanzzentrale

Vom 04. bis 10. September kommen Maria Neustadt in die Tanzzentrale, um an ihrer Recherche zum Thema Einschränkung und Resonanz zu arbeiten. Maria Neustadt, das sind Tasha Hess-Neustadt und Fabian Riess. Das Tänzer*innen- und Choreograf*innenkollektiv hat seinen Arbeitsmittelpunkt in München, seit 2020 kreieren und tanzen die beiden an der Schnittstelle von Somatik und Tanztheater. Ihre Arbeiten wurden bereits im Schwere Reiter Theater München, Gallus Theater Frankfurt und im Delphi Space Freiburg gezeigt. Neben der gemeinsamen choreografischen Praxis arbeiten sie jeweils individuell als Tänzer*innen mit Choreograf*innen wie Johannes Wieland, Barbara Bess oder Simone Mousset zusammen.

Die Residenz nutzen sie als offene und experimentelle Recherchephase für ein neues Projekt, dessen Uraufführung für November 2023 im Schwere Reiter Theater München geplant ist. Gegenstand der Recherche ist das Experimentieren mit Einschränkungen und Freiheit und deren Auswirkungen auf den Körper. Aufbauend auf die bestehenden Produktionen LOT und X, in denen das Duo mit manuellen und räumlichen Einschränkungen arbeitete, werden im Residenzzeitraum zunächst bekannte und neue Einschränkungen hinzugefügt und dann schrittweise wieder entfernt. Inwiefern ist Freiheit in Abwesenheit von Einschränkung überhaupt möglich? Die Residenz soll das kreative Potential von Einschränkung und dessen Auswirkungen auf den Körper untersuchen.

Ein öffentliches Abschlussshowing findet am Samstag, 09.09., 17 Uhr in der Tanzzentrale statt. Das Showing ist eine Doppelveranstaltung; zu Gast ist im September ebenfalls Smadar Goshen aus Stuttgart im Rahmen unseres Programms CREATIVE RESIDENCIES. Beide Künstler*innen bzw. Kollektive werden Einblicke in die Arbeit während des Residenzzeitraums geben.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Ausführliche Informationen zum Netzwerkbündnis und zu den beteiligten Partner*innen sind hier zu finden. Das Projekt wird ermöglicht durch den Bayerischen Landesverband für zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.