Dem zeitgenössischen Tanz eine Bühne bereiten

Das Netzwerkbündnis „sehen und gesehen werden“ lädt Tanzschaffende nach Nürnberg, München und Mannheim ein

Die Tanzzentrale der Region Nürnberg e.V., der Tanztendenz München e.V. und das Schwindelfrei Festival Mannheim haben sich zusammengeschlossen, um den zeitgenössischen Tanz aus Süddeutschland zu fördern und zu vertreten. Die beiden Institutionen aus Bayern haben bereits seit mehreren Jahren immer wieder zusammengearbeitet und 2022 ihre beiden Jubiläumsfeste genutzt, um den Residenzaustausch zu organisieren. Für ein übergreifendes, süddeutsches Austauschprojekt ist dieses Jahr der Partner aus Mannheim zu dem Bündnis „sehen und gesehen werden“ hinzugestoßen. Tanzkünstler:innen aus den beteiligten Städten konnten sich auf einen Arbeitsaufenthalt, eine künstlerische Residenz, in den jeweilig anderen Städten bewerben. Ein Tanzstudio steht für ihre künstlerischen Vorhaben bis zu zehn Tagen zur Verfügung. Ein Showing zum Abschluss jeder Arbeitsphase öffnet den Prozess der Öffentlichkeit und Szene vor Ort. Im Dezember ist ein Arbeitstreffen aller Beteiligten in Mannheim angestrebt. Sowohl künstlerische als produktionsbedingte Anliegen werden dort diskutiert und gemeinsam angegangen. So kann auf unterschiedlichen Ebenen Austausch stattfinden, Kontakte geschlossen und für die weitere Arbeit Impulse gesammelt werden. Eingegangen sind 4 Bewerbungen von Nürnberger Künstler:innen, 8 Bewerbungen von Mannheimer und 16 Bewerbungen von Münchner Tanzschaffenden. Die Einladungen gehen an: Miriam Markl (Mannheim) nach München, Maria Neustadt (München) nach Nürnberg und Stephan Herwig (München) nach Mannheim. Die Residenzen finden Anfang Juli, Anfang September und Anfang Dezember 2023 statt.

Die Zukunftsvision von „sehen und gesehen werden“ beteiligt weitere Partner wie das Tanznetz Freiburg und Produktionszentrum Tanz und Performance e. V. aus Stuttgart, immer mit dem Ziel die Sichtbarkeit des zeitgenössischen Tanzes aus dem süddeutschen Raum zu erhöhen und den freien Tanzschaffenden bessere Möglichkeiten für Arbeit, Produktion, Vernetzung zu schaffen.

Dieses Projekt wird ermöglicht durch den Bayerischen Landesverband für zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.

Über die Partner:innen

Die Tanzzentrale der Region Nürnberg ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung des zeitgenössischen Tanzes in der Metropolregion Nürnberg. Die Räume der Tanzzentrale bieten den von den Städten geförderten freien Choreograf:innen professionelle Probenbedingungen.
Zudem führt die Tanzzentrale jedes Jahr eine Reihe an Projekten durch, welche die Tanzszene
der Metropolregion stärken und beleben wie hier die Netzwerkaktivitäten von „sehen und gesehen werden“.

Das Schwindelfrei Festival versteht sich als Treffpunkt und Plattform der freien Darstellenden Künste aus Mannheim und der Metropolregion Rhein-Neckar. Als Präsentations- und Produktionsplattform dient es der Sichtbarmachung einer vielfältigen, freien Szene der Darstellenden Künste und lenkt alle zwei Jahre die Aufmerksamkeit gebündelt auf deren Protagonisten. Mit Residenzen und Mentorenschaften für Künstler:innen aus der Metropolregion fördern wir die künstlerische Forschung. Als Austausch- und Vernetzungsplattform fördern wir die regionale als auch überregionale und internationale Vernetzung der Szenen. Bei „sehen und gesehen werden“ kooperieren wir mit dem Eintanzhaus als Residenz- und Arbeitsort.

Tanztendenz München e.V., gegründet 1987, ist ein Zusammenschluss von aktuell 24 freien Münchner Choreograf:innen. Zentrale Aufgabe ist, lokal Bedingungen und Aufmerksamkeit für zeitgenössischen Tanz zu verbessern und Künstler:innen ein unabhängiges, selbstbestimmtes Arbeiten zu erleichtern. Dazu unterhält der gemeinnützige Verein drei Studios und ein Organisationsbüro im Lindwurmhof und ist seit 2008 Mitbetreiber der Spielstätte schwere reiter. Tanztendenz e.V. begreift den Spielort als Experimentierort, der längere Probenzeiten zulässt, aber auch eigene Formate für Austausch, Vernetzung und Diskurs realisiert mit Offenheit für lokale, nationale und internationale Gäste. Seit 2012 baut der Verein kontinuierlich sein Residenzprogramm aus und legt dabei besonderen Wert auf eine nachhaltige Verankerung in der Stadt, so werden viele Gäste in der Folge in andere Formate der Tanztendenz eingebunden oder rekrutieren sich aus diesen.