die gesamte Vielfalt der freien Tanzszene der Region an zwei Abenden im KuFo
Seit mehr als 25 Jahren sind die Choreograf*innen der freien Tanzszene der Metropolregion Nürnberg mit ihrer Produktionsstätte, der Tanzzentrale in Fürth beheimatet. Jetzt gibt es die einzigartige Gelegenheit, die geballte Schaffenskraft und Vielfalt sieben der acht in der Tanzzentrale produzierenden Choreograf*innen im Kulturforum zu erleben: am 7. und 8. Februar 2025 werden die "local heroes" Ausschnitte aus aktuellen Werken zeigen. Zwei abwechslungsreiche Programme mit Stücken von Sebastian Eilers/SETanztheater, Barbara Bess, Henrik Kaalund sowie Beate Höhn/co>labs (Freitag, 7.2.); Alexandra Rauh, Susanna Curtis/Curtis&Co. - dance affairs und Katharina Simons/CUTTY SHELLS (Samstag, 8.2.) erwarten Sie!
PROGRAMM // local heroes
Freitag, 07.02.
Sebastian Eilers/SETanztheater
carved SWAN~SHAKE (Ausschnitte aus der Produktion SWAN~SHAKE)
Egal wer du bist – auch dich trifft Schwanensee mitten ins Herz. Aber warum?
Zu seinem 20-jährigen Bestehen gönnt sich das SETanztheater zusammen mit seinen Kreativpartner:innen das wohl berühmteste Werk der Tanzgeschichte. Voller Wertschätzung möchte sich das Team diesem Klassiker nähern und herausfinden, was wir vom größten Werk der Tanzgeschichte für unser heutiges Kunstschaffen lernen können. In einer Sache weicht das Ensemble allerdings vom Original ab – aus schwarz-weiß wird colourful!
Choreografie: Sebastian Eilers
Tanz: Rita Ferreira, Melissa Escalona Gutiérrez, Pablo Bueno Tierz
Live-Musik + Komposition:Trio Vier (Rebekka Wagner – Violine, Sophie Schulz – Violoncello, Stephan Goldbach – Kontrabass)
Moderation: Roxy Rued
Ausstattung: Karin Schneider (rotohrara)
Foto: Julien Fertl
Barbara Bess
Ausschweifen
Wie kann uns der Wunsch nach Einheit in der Vielfalt für einen Moment verbinden? Welche Kräfte wirken in dieser Verbindung zentrifugal?
Pulsierende Soundscapes, bewegte Körper und schwingende Objekte weben lichte Zellen in die Dunkelheit und Eingeweide des Raums – sinnlich, existenziell und wachsam.
Künstlerische Leitung/ Installation/ Performance: Barbara Bess
Schlagzeug: Jan Brill
Sounddesign: Lars Fischer
Henrik Kaalund
Now
Das Stück wurde im Januar 2025 in der Tanzentrale kreiert und feiert hier Premiere. Alles weitere zeigt sich im Stück selbst 🙂
Choreographie: Henrik Kaalund
Tanz: Jessica Trenner
Foto: Henrik Kaalund
Beate Höhn/co>Labs
confused + affected (Ausschnitte) eine multimediale Performance mit Tanz, Akrobatik und Installation
Als Ausgangspunkt fußt das Performanceprojekt „confused + affected“ auf einer umfangreichen Recherche- und Materialsammlung, die 2023 in einem interaktiven Ausstellungsformat mit dem Titel „welcome to oblivion“, in Nürnberg, München und Fürth präsentiert wurde.
Dabei ging es um den Begriff „Zeitenwende“, sowie aktuelle gesellschaftspolitische Umbrüche. Vieles erschien als thematische Wiedergänger, als Déjà-vus von Fragestellungen, die andernorts und zu anderer Zeit bereits gestellt wurden und heute als Omnikrise etwas von rücklaufenden Zyklen der Welt erzählen. Es scheint, als würde alles, was wir überwunden geglaubt hatten, zurückkehren: Kriege, Diktaturen, ideologische Ignoranz, erneuter Kampf um Bürgerrechte und gefährdete Menschenrechte, Grenzen des Wachstums.
Das wachsende Bewusstsein dieser neuen Realität hat gravierende Auswirkungen auf unser Verhältnis zur Wirklichkeit, unsere Emotionen und Affekte. Die Ausstellung hat die Recherchearbeit zu einem Tanzstück vorab öffentlich gemacht. Mit den Auswirkungen, wie politische Bilder und ökonomische Praktiken Körper und Geist formen, sich in unsere Physis und Psyche eingeschrieben haben und täglich aufs Neue einschreiben, stellen wir uns der Irritation und Verwirrung angesichts dieser immer wiederkehrenden Themen, die wir doch glaubten, begriffen und gelöst zu haben.
Choreografie: Beate Höhn, co>labs
Tanz/Performance: Stephanie Roser, Jonas Dürrbeck, Henry Nguyen
Samstag, 08.02.
Alexandra Rauh
Ausschnitte aus der Produktion CURIOUS SPACE
Wie kann Gemeinschaft trotz unterschiedlicher Bedürfnisse, Befindlichkeiten und Herausforderungen gelingen? Wie können wir uns gegenseitig stärken?
Zwei menschenähnliche Wesen aus einer fernen Zukunft verhandeln Themen wie Fürsorge, Individualität und das Erfinden neuer Rituale für ein solidarisches Miteinander.
Konzept, Choreografie: Alexandra Rauh
In Zusammenarbeit mit den Performer:innen: Laura Boser, Lina Hartmann
Sound: Alexandru Salariu
Kostüme: Simone Körner, Amelie Schlemmer
Foto: Sebastian Autenrieth
Katharina Simons/CUTTY SHELLS
MOTHER’S SCREAM
Der Schrei der Mutter – ein Ausdruck von Liebe?
Die „bedingungslose Liebe der Mutter“ hat viele Bilder und Facetten. Eines der bekanntesten ist das der Mutter Maria. Rein und gütig. Ein Ideal? Eine Utopie?
Für MOTHER‘S SCREAM blickt die Regisseurin Katharina Simons zusammen mit den Performer:innen Elina Brams Ritzau, Friederike Heine und Zoë Knights unter den Schleier dieser Mutterikone und versucht durch Schrei und Stille dieses Bild der Mutter zu dekonkstruieren. Welche Schreie sind uns vertraut und welche sind nur schwer zu ertragen? Welche Lauten können sich nur in der Stille entfalten und welche bleiben für immer stumm?
MOTHER’S SCREAM ist der zweite Teil der Recherche- und Performancetrilogie MOTHER’S SHIP – eine prozesshafte Öffnung. Mehr Informationen zur Trilogie unter www.cuttyshells.com
Konzept, Regie, Choreografie: Katharina Simons
Performance: Elina Brams Ritzau, Friederike Heine, Zoë Knights
Kostüm: Florian Buder, Katharina Simons
Projektleitung: Tim Steinheimer
Assistenz: Tina Abbasi
Outside Eye: Pati Maslowska, Eva Bode
Foto: Pati Maslowska
Susanna Curtis/Curtis & Co. - dance affairs
Ausschnitt aus “Butterfly Brain”
Butterfly Brain handelt von Demenz, von jenen, deren Vergessen allzu oft vergessen wird. Entlang einer Komposition für ein Kammermusikensemble, die den inszenatorischen Rahmen bildet, wird von der Krankheit erzählt. Die Butterfly Brain Darsteller*innen treten ähnlich einem Musiker*innen-Quartett vor das Publikum und stimmen es auf ein bewegtes, sehr lebendiges Konzert ein. Eine stark rhythmisierte "Partitur" verleiht der Unvorhersehbarkeit eine Form. Choreografische Studien stellen die unterschiedlichen Stadien und Merkmale der Krankheit dar, untermalt von absurden Textelementen und verzerrenden, dekonstruktiven Filmsequenzen.
Harmonie trifft auf Dissonanz, Verzweiflung auf Akzeptanz, heftige Eruptionen verwandeln sich in friedliche Leichtigkeit. Butterfly Brain nähert sich einer Krankheit, mit der fast alle Menschen im Laufe ihres Lebens auf verschiedene Weise in Berührung kommen, sinnlich-unterhaltend an und spielt zugleich auf sensible, achtsame Weise mit der ihr innewohnenden Absurdität.
Anlässlich der Jahrestagung der dramaturgischen Gesellschaft Deutschlands wurde Curtis & Co eingeladen, Butterly Brain in der Tafelhalle Nürnberg zu zeigen. Bei den Local Heroes wird einen Ausschnitt gezeigt.
Idee, Regie, Konzept: Susanna Curtis
Choreografie, Stückentwicklung: Susanna Curtis & Ensemble
Konzeptionelle Unterstützung: Jürgen Heimüller
Ensemble: Susanna Curtis, Eva-Maria Christ, Jürgen Heimüller, Johannes Walter
Bühne/Kostüme: Susanna Curtis
Beratung Kostüm/Bühne: Johanna Deffner
Assistenz: Lina Hartmann
Foto: Sebastian Autenrieth
Für alle, die gerne selbst das Tanzbein schwingen, gibt es am Samstag, 8.2., im Anschluss an die Vorstellung bei "einfach tanzen" im Kulturforum Gelegenheit dazu. Mehr Infos und Anmeldung unter info@tanzzentrale.de
Karten
8,- / 18,- / 28,-€ an allen VVK-Stellen und hier für Freitag 7.2. und hier für Samstag 8.2.
Veranstaltungsort
Kulturforum Fürth, Würzburger Str. 2, 90762 Fürth (U1: Stadthalle)
Alle Produktionen wurden in den Proberäumen der Tanzzentrale e.V. in Fürth produziert.
Diese Veranstaltung wird ermöglicht durch den Bayerischen Landesverband für zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.
Förderung und Koproduktionspartner der Producing Artists der Tanzzentrale: Stadt Fürth, Stadt Nürnberg, Tafelhalle Nürnberg, Künstlerhaus Nürnberg, Tanztendenz München, Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bayerischer Landesverband für zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst., Verband Freie Darstellende Künste Bayern e.V., Kulturstiftung der Sparkasse Nürnberg.
Die Tanzzentrale der Region Nürnberg e.V. wird gefördert von den Städten Nürnberg, Fürth und Erlangen sowie vom Freistaat Bayern.
Weitere Fördermittel für dieses und andere Projekte erhält die Tanzzentrale der Region Nürnberg e.V. von der Arbeitsgemeinschaft Kultur im Großraum Nürnberg Fürth Erlangen Schwabach.