Die Tanzzentrale der Region Nürnberg e.V., der Tanztendenz München e.V. und das Schwindelfrei Festival Mannheim haben sich zusammengeschlossen, um den zeitgenössischen Tanz aus Süddeutschland zu fördern und zu vertreten. Die beiden Institutionen aus Bayern haben bereits seit mehreren Jahren immer wieder zusammengearbeitet und 2022 ihre beiden Jubiläumsfeste genutzt, um den Residenzaustausch zu organisieren. Für ein übergreifendes, süddeutsches Austauschprojekt ist in 2023 der Partner aus Mannheim zu dem Bündnis „sehen und gesehen werden“ hinzugestoßen. Tanzkünstler:innen aus den beteiligten Städten konnten sich auf einen Arbeitsaufenthalt, eine künstlerische Residenz, in den jeweils anderen Städten bewerben. Eingegangen sind 4 Bewerbungen von Nürnberger Künstler:innen, 8 Bewerbungen von Mannheimer und 16 Bewerbungen von Münchner Tanzschaffenden Ein Tanzstudio stand für ihre künstlerischen Vorhaben bis zu zehn Tage zur Verfügung. Ein Showing zum Abschluss jeder Arbeitsphase öffnete den Prozess der Öffentlichkeit und Szene vor Ort. Den Abschluss im Dezember 2023 bildet ein Arbeitstreffen aller Beteiligten in Mannheim. Dort wird die Vision eines süddeutschen Netzwerkes für den zeitgenössischen Tanz und eine stärkere Vernetzung von bayerischen und baden-württembergischen Tanzinitiativen vorangetrieben.
Die Zukunftsvision von „sehen und gesehen werden“ beteiligt weitere Partner wie das Produktionszentrum Tanz und Performance e. V. aus Stuttgart, Tanznetz Freiburg, FLUX e.V., TanzSzene Baden-Württemberg e. V., ROXY TanzLabor Ulm, immer mit dem Ziel die Sichtbarkeit des zeitgenössischen Tanzes aus dem süddeutschen Raum zu erhöhen und den freien Tanzschaffenden bessere Möglichkeiten für Arbeit, Produktion, Vernetzung zu schaffen.
Dieses Projekt wird ermöglicht durch den Bayerischen Landesverband für zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst und das Kulturamt Fürth.
Residenz in München 02.–12.07.2023
Die Party-Pop-Up-Performance 'Intellectual Striptease' wurde speziell für Clubs konzipiert und bringt Kunst und Nachtleben, etablierte Tanzästhetik und Subkultur zusammen. Die Tanzfläche wird zum Ort queer-feministischer Ermächtigung, von Freiheit und Euphorie. Wir begeben uns gemeinsam auf die Suche nach der verloren gegangenen Erotik und dem Mysterium der Andersartigkeit. Die Residenz diente dazu, eine Erweiterung des schon bestehenden Stücks zu schaffen und diese durch die musikalische Bearbeitung zu einem großen Ganzen zu formen. Am 12. Juli 2023 gab es dazu in der Tanztendenz München e.V. einen Workshop, eine Jam und ein Showing.
Foto: Stephanie Felber
Residenz in Nürnberg 04.–09.09.2023
Tasha Hess-Neustadt (München) und Fabian Riess (Berlin) arbeiten unter dem Label Maria Neustadt zusammen. In ihrer Zeit in der Tanzzentrale setzten sie sich mit dem kreativen Potential von Einschränkung und dessen Auswirkung auf den Körper auseinander. Diese Arbeit ist Teil einer Trilogie, in der mit unterschiedlichen räumlichen Einschränkungen gearbeitet wird. Sie nutzten die Recherche zur Vorbereitung von „LOT – Acts on Resilience“, das im November im Schwere Reiter in München spielt.
Foto: Sebastian Autenrieth
Residenz in Mannheim 07.–13.12.2023
Im Dezember ist Stephan Herwig als Residenzgast nach Mannheim eingeladen. Er arbeitet mit 2 Tänzern an „Intime Körper“(AT) und nutzt die Residenz als erste Probenphase für seine neue Produktion. Am 13.12.2023 ist ein Arbeitstreffen angesetzt, um die Vision eines großen süddeutschen Netzwerkes für den zeitgenössischen Tanz voranzutreiben und die Tanzinitiativen aus Bayern und Baden-Württemberg stärker zusammenzuführen.
Foto: Lys Y. Seng
Foto: Lys Y. Seng