Termine: 02.12.2021 (Premiere COMET), 04.12.2021 (Retrospektive), 05.12.2021 (Filmvorführung COMET)
Über einen Zeitraum von fast vier Jahren erstreckt sich das filmisch-choreografische Projekt von Barbara Bess als Mischung aus ästhetisch-prozesshaften Recherchen, transformativen Vermittlungsformaten und Live-Performance bzw. Film. In enger Zusammenarbeit mit dem Fotografen Sebastian Autenrieth und dem Sounddesigner Lars Fischer entstanden Materialsammlungen, die den künstlerischen Prozess sowohl visuell als auch auditiv dokumentieren und die Arbeit stark mitgeprägt haben.
Die Trilogie interagiert durchweg mit speziell ausgewählten Personen und Orten. Barbara Bess untersucht physische und metaphysische Aspekte des Selbst, spielt mit Doppelungen, Schichtungen, Spiegelungen und Objekten bzw. Naturalien. Immer wieder aufs Neue entfalten sich zauberhafte Bild- und immersive Klangwelten. Fließend gehen dabei quasi Dokumentarisches und Magisch-Übersinnliches ineinander über - ein Portrait, das bis zuletzt unabgeschlossen bleibt.
Begonnen hat das Projekt 2018 mit dem Vermittlungsformat Cook & Talk und dem Bühnenstück Coming Closer in der Tafelhalle Nürnberg. Wie bringt uns die Dynamik der Krise in Bewegung? Die erste Performance wirft einen intimen Blick in die Lebensrealitäten bedeutsamer darstellender Künstler*innen der Region.
In Auseinandersetzung mit ihrem direkten Lebensumfeld, Sehnsüchten, Erinnerungen, Träumen und anderen Körpern reflektiert die Künstlerin sich als einen beständig in Transformation begriffenen Resonanzkörper. So entsteht als zweiter Teil 2019/2020 ein intimes Autoportrait, der 40-minütige Arthouse-/Tanzfilm BeComing_ein übersinnliches Selbstportrait. Die somatisch-künstlerischen Rechercheergebnisse zu den themenkomplexen an drei Terminen werden an drei Orten präsentiert. (Cells/Organs/Organism_an embodien investigation on production and re-production @ Tafelhalle Nürnberg, Desires_an investigation on mindfulness and sensuality @ Tanzzentrale der Region Nürnberg e.V., In the fields_an investigation on becoming (in)visible @ Alte Schule Kirchfembach).
Der dritte Teil COMET (beCOME a parT of), der ursprünglich als performativer Walk für den ländlichen Raum konzipiert war, wurde ebenso filmisch umgesetzt. Auch hier gehen dem Produkt drei intensive 1:1 Recherchen (Choreograf*in/Performer*in) voran, innerhalb der, durch das Auge der Foto- und Videokamera, das Spannungsfeld zwischen persönlicher Empfindung und äußerer Erscheinung untersucht wird. Im Spiel mit Tag- und Nacht-Atmosphären nimmt Bess das Fremdartige innerhalb des eigenen Systems, sowohl physiologisch, als auch psychosomatisch unter die Lupe. Gezeichnet wurde diesmal ein fiktionales Portrait in Form eines Arthouse-Films mit internationaler Besetzung.
Barbara Bess ist Choreografin, Tänzerin und bildende Künstlerin. Essenziell für ihre choreografischen Arbeiten ist das konzentrierte Ineinanderfügen und Ausbalancieren diverser Materialschichten und Wahrnehmungsstränge, Körperlandschafen und sensitiver Zustände. Die Choreografin verwebt bewegte Installation, Fotografie und Video mit der physischen Präsenz von Körpern und erschafft damit atmosphärisch stark aufgeladene Räume.
2017 erhielt sie den IHK Kulturpreis für herausragende künstlerische Arbeiten; 2018 die dreijährige Impulsförderung der Stadt Nürnberg und 2020 den Kulturpreis der Stadt Nürnberg.
Mehr Information unter barbara-bess.com
Projektförderer: Stadt Nürnberg, Tafelhalle Nürnberg, Sparkassenstiftung, Zumikon Kulturstiftung.