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Zooomworld

Zwischen Social Distancing und Social Media, Homeoffice und Netflix, Sofa-Wochenenden und E-Sports entglitten uns die Tage und unser Selbst. Wir scrollten uns durch die endlosen Weiten des World Wide Web, starrten auf Bildschirme, die uns Bilder von anderen Menschen zeigten, die auf Bildschirme starrten. Und während unsere Körper langsam zu Zombies wurden, trieben wir durch einen Kosmos der inneren Isolation – Astronauten ohne Mutterschiff. In der überfordernden Ödnis und überreglementierten Strukturlosigkeit des Corona-Alltags überwinterte die Sehnsucht Homo Sapiens nach dem „Wir“. Jetzt, mit der Ankunft des Frühlings, ertappen wir uns dabei, wie wir uns gegenseitig aggressiv und zärtlich beäugen, ohne zu wissen, wer Freund ist und wer Feind.

"Zooomworld" ist ein experimentelles Tanztheater-Projekt, das das Medium Film für eine multiperspektivische Erzählweise nutzt.

Basierend auf körperlichen Recherchen, denen Fragestellungen nach den sozialen Auswirkungen von Pandemie und Lockdown zugrunde lagen, entfaltet sich die Handlung in parallelen Choreographien und Erzählsträngen. In sieben Kapiteln folgen wir vier Protagonist*innen. Dieselbe Szene aus verschiedenen Perspektiven gefilmt und mit unterschiedlichen Musiken unterlegt wird zu einer anderen Szene und ermöglicht es so mehrere Befindlichkeiten zu porträtieren. Das Publikum wählt nach jedem Kapitel aus, welchem Erzählstrang es folgen möchte.

Da sind Lina und Lisa, zwei Freundinnen, die sich das erste Mal wieder treffen und Susanna und Jogi, die die Quarantäne nie verlassen haben. Während Lina und Lisa sich gegenseitig Wiederentdecken, müssen Susanna und Jogi erst den analogen Kommunikationsverlust überwinden bevor sie sich als "Wir" neu erfinden können.

Antagonistische Motive durchziehen die Handlung und werden wortlos ausgelotet: die Sehnsucht nach dem Gegenüber versus Misstrauen, Angst und Aggression vor diesem. Spüren und Erfahren des Selbst versus des Verlusts des Selbstgefühls und Unfähigkeit zu Spüren. Isolation und Depression versus Lebenshunger und Neugier. "Zooomworld" ist eine assoziative Parabel - in bewusst lang gesetzten Spannungsbögen und atmosphärischen Verdichtungen, wird verhandelt, wie sich das Verhältnis von „Ich“ und „Du“ in postpandemischen Zeiten gestaltet.

IM KINO UFERPALAST
WÜRZBURGER STR. 2, 90762 FÜRTH:
FR 13. MAI 2022, 20 UHR
SA 14. MAI 2022, 18 UHR
SO 15. MAI 2022, 17 UHR

EINTRITT 5 €

Regie: Anna Steward
Choreographie: Susanna Curtis, Francesca Imoda
Mit: Susanna Curtis, Lisa Friedmann, Lina Hartmann, Johannes Walter
Kamera: Max Grünauer, Thomas Rösing
Musik: Daniel Williams

Gefördert vom
Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR
Kulturamt der Stadt Nürnberg
Kulturamt der Stadt Fürth

In Kooperation mit
Mind and Dance Ballettförderzentrum Nürnberg e.V.
Tanzzentrale der Region Nürnberg e.V

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