Stephanie Felber, Hoyoung Im, Smadar Goshen und Jonas Frey: Kurzstücke und Performances mit Möglichkeit zum Austausch im Anschluss
Die Tanzzentrale der Region Nürnberg feiert im Jahr 2022 ihr 25-jähriges Bestehen. Sie ist die künstlerische Heimat der freien Tanzschaffenden in der Metropolregion. Aus den ehemaligen Proben- und Auftrittsräumen Jutta Czurdas gewachsen, hat sich die Tanzzentrale mittlerweile als Anlaufstelle für professionelle Tänzer*innen sowie die tanzinteressierte Öffentlichkeit etabliert. Die Räumlichkeiten in der Kaiserstr. 177 in Fürth sind zu einem Ort für Proben und Recherche, Diskurs, Austausch und Vernetzung gewachsen.
Ihr Jubiläum feiert die Tanzzentrale gebührend mit einem Festivalwochenende am 3. und 4. Dezember 2022. Der Auftakt erfolgt am Samstagabend mit den SHORT CUTS in der Tafelhalle in Nürnberg. Die regionalen Choreograf*innen bieten in kurzen Darbietungen Einblicke in ihr Schaffen.
Am Festivalsonntag kommen lokale Künstler*innen und die interessierte Öffentlichkeit mit überregionalen Gästen aus den freien Szenen Deutschlands zusammen. Der Tag beginnt mit einem Improvisationsworkshop mit Susanna Curtis und anschließendem Brunch. Am frühen Nachmittag erlaubt ein Podiumsgespräch Austausch über die Produktionsbedingungen in den jeweiligen regionalen Szenen. Beim "Tanz-Tinder" im Anschluss können sich Künstler*innen untereinander vernetzen und mögliche Kooperationen schließen. Der Abend endet mit einem Showing ausgewählter Gastkünstler*innen und der Möglichkeit von Künstler*innengesprächen im Anschluss.
Alle Veranstaltungen sind offen für Neugierige und Interessierte. Der Eintritt in der Tanzzentrale ist frei!
Programm
HOYOUNG IM (Berlin): Euphoria (gekürzte Version)
Das Zhong Yong erklärt die grundlegenden menschlichen Emotionen: Euphorie, Wut, Trauer und Lust. In der von Angst geprägten Zeit der Pandemie sucht Tänzer und Choreograf HOYOUNG IM nach diesen vier Emotionen in der persönlichen Geschichte der Teilnehmenden und setzt diese Momente in ein neues Ritual um. Untersucht werden sollen Fragen nach einer idealen harmonischen Zukunft: Was brauchen wir, damit die Menschheit gemeinsam glücklich sein kann? Wie müssten wir unsere Gebete und Rituale gestalten, um bloße Traditionen zu überwinden und ein Gleichgewicht ins Leben zu bringen?
STEPHANIE FELBER (München): hlaupan
Mit „hlaupan" kreiert die Münchner Choreographin und Tänzerin STEPHANIE FELBER einen Dialog einer Gestalt, zwischen Hell und Dunkel, Gut und Böse, sich loslassend in der Bewegung und lässt anhand von ekstatischen Ikonographien einen Bewegungsritus entstehen.
SMADAR GOSHEN (Stuttgart): Lucy in the sky
"Lucy in the sky" ist ein kurzes Solo-Gedicht der Stuttgarter Choreografin und Tänzerin SMADAR GOSHEN. Angetrieben von einem chaotisch-kreativen Geist und der Tendenz, die Realität mit fantasievoll funkelnden Ereignissen zu färben, taucht sie in eine Fantasiewelt voll von Möglichkeiten ein. Durch Veränderung und Umgestaltung ihres Körpers verwandelt sie sich in verschiedenste Chraarktere und wechselt zwischen Seinszuständen. Ihren Körper erforscht und enthüllt sie darin als hochsensibles Kommunikationsinstrument, als Werkzeug, das Geschichten jenseits von Zeit und Raum erzählen kann.
JONAS FREY (Mannheim): Deciphered
Deciphered ist eine Choreografie für 4 Tänzer*innen, die sowohl im urbanen als auch im zeitgenössischen Tanz zu Hause sind. Untersucht wird der Cipher, ein bekanntes Format aus dem urbanen Tanz: Der Cipher ist ein Kreis, ein Ort des tänzerischen Dialogs, hier wird in Frage und Antwort des tänzerischen Könnens verhandelt. Deciphered dekonstruiert diese Form und verschiebt den Fokus vom Einzelnen auf die Gruppe. Die Tänzer*innen verhandeln einen sozialen Raum, den Raum zwischeneinander und den Raum um sich selbst, um sich den Bühnenraum anzueignen. Der Mannheimer Choreograf und Tänzer JONAS FREY untersucht den urbanen Tanz im Kontext zeitgenössischer Choreografie. Er analysiert und dekonstruiert Konzepte, Methoden und kulturelle Aspekte des urbanen und übersetzt sie für die Bühne.
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